Soziale Medien erfolgreich nutzen

Die sozialen Medien sind mächtige Werkzeuge für Vereine und NGOs, um mit verhältnismäßig wenig Aufwand in Kontakt mit den Mitgliedern und Fans zu bleiben. Anders als Newsletter und Briefsendungen, die von vielen Menschen direkt in der Ablage Papierkorb landen, sind Facebook, Twitter & Co. weniger aufdringliche Kanäle, welche freiwillig und häufig genutzt werden. Eine erfolgreiche Präsenz auf den Social Media Kanälen ist allerdings gerade für kleinere Vereine häufig eine schwierige Herausforderung.

Wir haben euch zehn Tipps zusammengestellt, damit euer Social Media Marketing Früchte trägt.

Diesen Beitrag gibt es auch als Whitepaper: Einfach kostenlos herunterladen!

1. Lernt eure Zielgruppe kennen!

Wen möchtet ihr mit euren Social Media Kanälen ansprechen? Um herauszufinden, ob ihr lieber berufliche Netzwerke wie Xing oder LinkedIn, private Netzwerke wie Facebook, Bildkanäle wie Instagram oder YouTube oder Microblogging Seiten wie Twitter nutzen möchtet, ist es essenziell, eure Zielgruppe zu definieren und deren Gewohnheiten und Interessen kennen zu lernen. Findet heraus, welche Themen eure Zielgruppe ansprechen und wann eure Zielgruppe welche Kanäle nutzt – dann könnt ihr auch Inhalte posten, die eure Zielgruppe erreichen.

Eine gute Möglichkeit, aus eurer demographisch beschriebenen Zielgruppe (Frauen und Männer im Alter von 25-60 Jahren, wohnhaft im Raum München) die Wünsche und Bedürfnisse dieser Zielgruppe abzuleiten, sind Personas: Personas sind fiktive Personen und charakterisieren Personen einer Zielgruppe in ihren Merkmalen.

Eine ausführlichere Erklärung und ein kostenfreies Template zur Benutzung findet ihr hier: https://www.gernbotschaft.com/personas-strategisches-marketing/

Zielscheibe Ziele definieren Social Media Vereine

2. Definiert eure Ziele für Social Media!

Was möchtet ihr mit euren Social Media Kanälen erreichen? Wenn ihr diese Frage nicht direkt beantworten könnt, fehlt es an einer eindeutigen Zieldefinition. Damit eure Inhalte nicht wahllos zusammengewürfelte Mischungen aus Bildern und Texten sind, sondern ein auf eure Zielgruppe abgestimmtes Gesamtkonzept, solltet ihr schriftlich festhalten, welche Ziele ihr mit sozialen Medien erreichen wollt.

Diese könnten zum Beispiel so lauten:

Erhöhung der Bekanntheit des Vereins

Gewinnung von neuen Mitgliedern und Förderern

Verbreitung von Informationen über anstehende Veranstaltungen

Um eine gesamtheitliche Social Media Strategie zu entwickeln, bietet Pluralog ein kostenfreies Template an: https://pluralog.de/vorlage-social-media-strategie/

3. Erzählt Geschichten!

Damit eure Inhalte zusammenpassen, empfehlen wir, einen Redaktionsplan zu entwickeln. Dort sammelt ihr interessante Ideen für Posts und Beiträge, welche zu verschiedenen parallelen oder aufeinander folgenden Kampagnen zugeordnet werden. Jede Kampagne erzählt eine bestimmte Geschichte – zum Beispiel:

Hinter den Kulissen: So arbeiten wir

Erfolge: Diese Turniere/Wettbewerbe haben wir gewonnen

Veranstaltungen: Diese Events haben organisieren wir/An diesen Events nehmen wir teil

Für einen solchen Redaktionsplan kann zunächst einmal eine einfache Excel Tabelle reichen. Wir verwenden für unsere Social Media Kanäle Dirico: Dort können Ideen gesammelt, Kampagnen erstellt und Inhalte direkt für verschiedene Kanälen vorgeplant und automatisch gepostet werden.

4. Ernennt einen oder mehrere Verantwortliche!

Social Media Marketing ist nur dann erfolgreich, wenn klar ist, wer für die regelmäßige Erstellung von passenden Inhalten verantwortlich ist. Fehlt diese eindeutige Zuordnung, kommt es schnell dazu, dass in sehr unregelmäßigen Abständen Posts von sehr unterschiedlicher Qualität veröffentlicht werden. Der so gut ausgearbeitete Redaktionsplan liegt nach zwei Monaten Euphorie brach.

Lasst es nicht so weit kommen, und macht die Verantwortlichkeit fest: Die Person(en) mit dem Zugang zu eurem Redaktionsplan sind von nun an auch offiziell für die Erstellung der Inhalte verantwortlich.

Gespräch mit Fans kommunizieren Social Media Vereine

5. Kommuniziert!

Die sozialen Netzwerke dienen dem Austausch. Eure Social Media Auftritte sollten kein Einwegkanal sein, in welchem ihr eure Fans beschallt – nutzt das Potenzial des persönlichen Austauschs! Stellt Fragen an eure Community, regt zu Diskussionen an, und ganz wichtig: reagiert auf Kommentare von euren Fans. Bedankt euch für positives Feedback und bietet konstruktive Lösungsvorschläge für Kritik. So ermutigt ihr eure Follower, euch dieses wertvolle Feedback auch zu geben, und tretet in Interaktion mit den Menschen, die ihr erreichen wollt.

Gerade für den Umgang mit Kritik kann es hilfreich sein, als Verein Richtlinien für Reaktionen zu entwickeln – besonders dann, wenn mehrere Personen für die Social Media Kanäle verantwortlich sind.

6. Tanzt nicht auf allen Hochzeiten gleichzeitig!

Manche Kanäle sind für euch sinnvoller als andere. Als Fußballverein, der möglicherweise auf der Suche nach Investoren ist, kann es eine gute Strategie sein, sich eine qualitativ hochwertige Präsenz in den beruflichen Netzwerken wie Xing oder LinkedIn aufzubauen. Als Tierheim, welches hauptsächlich Freiwillige für die Tierbetreuung gewinnen möchte, sind diese Netzwerke eher uninteressant.

Um eure Ressourcen sinnvoll zu nutzen, wählt die Kanäle auf denen eure Zielgruppe am aktivsten ist, und bespielt diese mit hochwertigem Content: Qualität vor Quantität!

7. Arbeitet mit Hashtags!

Ihr habt eine Idee für eine tolle Kampagne, zum Beispiel über eure Spieler, eure Mitglieder oder eure Erfolge? Super! Nutzt diese Kampagne richtig, indem ihr Hashtags verwendet.

Die Wirkung von Hashtags solltet ihr nicht unterschätzen – neben dem Wiedererkennungswert und der Verbindung der Beiträge erleichtert ein Hashtag auch die Suche nach eurer Kampagne innerhalb und außerhalb der Social Media Kanäle (zum Beispiel auch über Google). Dies verschafft euch Aufmerksamkeit und Reichweite!

8. Achtet auf Qualität!

Seht ihr euch gerne unscharfe, unter- oder überbelichtete oder verpixelte Bilder an? Eure Fans auch nicht!

Es muss nicht direkt die Investition in eine 800 Euro Spiegelreflexkamera sein – doch achtet darauf, dass eure Bilder und Videos eine angemessene Qualität haben. Macht lieber zehn Bilder und sucht das beste aus, anstatt eines zu schießen und im Nachhinein festzustellen, dass es doch unscharf war.

9. Beachtet die rechtlichen Rahmenbedingungen!

Auch wenn der Schluss nahe liegt, dass eure Mitglieder schon damit einverstanden sind, wenn sie auf Social Media Kanälen zu sehen sind – sobald Personen eindeutig auf dem Bild erkennbar sind, wird es ohne Einverständnis schwierig mit der Veröffentlichung.

Eine Ausnahme können dabei Menschenansammlungen bei öffentlichen Veranstaltungen sein – mehr dazu könnt ihr hier nachlesen: https://www.medienrecht-urheberrecht.de/fotorechtbildrecht/158-recht-am-eigenen-bild-personenfoto.html

Außerdem fallen Veröffentlichungen in Social Media Kanälen genauso unter das Urheberrecht wie Zeitungsartikel oder Plakate. Ohne die Genehmigung des Autors oder Fotografen dürft ihr keine Bilder oder Texte unter eurem Namen veröffentlichen, erst recht nicht, wenn ihr damit werben wollt. Auch Google Bilder sind meistens nicht frei verwendbar!

Da viele professionelle Stockfotos schnell ordentlich Geld kosten, haben wir hier einige Seiten mit lizenzfrei verwendbaren Bildern für euch zusammengestellt:

https://unsplash.com/

https://www.pexels.com/

https://stocksnap.io/

https://pixabay.com/

https://picjumbo.com/

10. Messt eure Erfolge!

Die besten Ziele, Maßnahmen und Strategien nützen nichts, wenn ihr deren Erfolg nicht überprüft. Messt den Traffic eurer Social Media Kanäle und Website, beobachtet die Entwicklung eurer Followerzahlen und vergleicht die Likes und Kommentare von Posts untereinander. Dabei gilt immer: Mehr muss nicht zwangsläufig besser sein – eine kleine Anzahl an sehr aktiven Fans kann zu mehr Reichweite beitragen als viele unbeteiligte Follower, und ein Like von eurem Investor kann mehr wert sein als zehn Likes von euren Freunden.

Durch kontinuierliche Beobachtung eurer Kennzahlen könnt ihr ableiten, welche von euren Ideen gut ankommen, und welche weniger erfolgreich sind. Es ist noch keine Social Media Seite über Nacht zum Hit geworden – probiert Inhalte aus, messt den Erfolg, passt eure Inhalte an, und eure Seite wird immer beliebter werden!

Berg erklimmen Erfolge messen Social Media Vereine

Wenn euch diese zehn Tipps gefallen und geholfen haben, könnt ihr sie hier auch gerne noch einmal als Whitepaper herunterladen!